Spezialtiefbau der Volken Group

Schreitbagger erreichen viele Orte, aber nicht alle. Überall hier kommt die selbstfahrende Maschine «Voyager» von Marini zum Einsatz. Sie lässt sich zerlegen, am Hubschrauber zur Baustelle fliegen und von ihm direkt montieren. Einsatzbereit ist das Bohrgerät innerhalb eines halben Tages. Wir setzen ihn primär für Mikropfahlarbeiten ein, wie sie beim Bau von Masten- oder Brückenfundamenten vorkommen.

Dieses leistungsfähige Bohrgerät wiegt 24 Tonnen und bohrt neben Litzankern auch Bohrpfähle mit Durchmessern von bis zu 300 mm. Trotz ihrer Grösse ist die Maschine sehr flexibel: Der Bohrkopf lässt sich in fast jede Richtung drehen und kann vertikal wie horizontal arbeiten.

Mit unserem Betonspritzsystem auf Raupen lassen sich Projekte maschinell umsetzen. Spritzbeton aus dieser Maschine kann auf jeder Höhe im gleichen Spritzwinkel angebracht werden. In Handarbeit müsste man den gesamten Beton von unten nach oben spritzen. Mit einem optimalen  Spritzwinkel hingegen haftet Beton besser. So geht weniger Material verloren, weil weniger abprallt und zu Boden fällt. Ausserdem lässt sich die Maschine über eine Funksteuerung bedienen. So kommen die Arbeiter dem Gerät nicht zu nah und sind besser geschützt. Selbst dort, wo der Platz begrenzt ist – zum Beispiel unter Tag in engen Stollen oder in Höhen von bis zu 8.75 Metern, die wir mit einem ausfahrbaren Spritzarm erreichen.

Nicht überall findet sich eine tragfähige Geologie, speziell dort, wo Fundamente für Brücken und Masten gebaut werden.  Bei derartigen Projekten haben wir die Möglichkeit, auf speziellen Anforderungen bezüglich vorgegebener Platzverhältnisse einzugehen. Mit unseren Bohrgeräten können wir verrohrte wie auch direktinjizierte Mikropfähle erstellen.

Als Mikropfähle werden Pfähle mit einem Durchmesser von bis zu 30 cm bezeichnet. Die Hauptfunktion von Mikropfählen besteht darin, Druck- sowie auch Zuglasten in die tieferliegenden und tragfähigeren Schichten einzuleiten. Mikropfähle können verrohrt als Überlagerungsbohrung oder Verdrängungsbohrung erstellt werden. In standfesten Böden werden unverrohrte Mikropfähle destruktiv gebohrt.

Jeder Hang hat seine Eigenheiten. Lockere Böschungen neben Strassen verlangen andere Sicherungen als eine Felspartie. Instabiles Terrain lässt sich beispielsweise mit vernagelten Netzen oder mit Spritzbetonwänden stabilisieren. Welche Methode angewendet wird, entscheidet im Spezialtiefbau meistens der beauftragte Geologe oder der Ingenieur.

Dieser Abschnitt der Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Stalden und St. Niklaus steht an einem rutschigen Hang. Im Laufe der Jahre haben die Hangkräfte die bestehende Mauer zu nah an die Gleise gedrückt. Der Abstand von Zügen zur Stützmauer wurde immer kleiner. Darum hat man das schmale Gleistrasse verbreitert und die alte Stützmauer mit Litzenankern an den Rutschhang gebunden. Jetzt kann sie mit dem Hang mitrutschen. Normalerweise verankert man Litzenanker in stabilem, festem Gelände, hier jedoch besteht ein sehr instabiler Untergrund. Diese Aufgabe war auch für die Volken Group und ihre Maschinisten eine echte Herausforderung: Es galt, 172 Litzenanker in lockerem, wassergesättigtem Material einzubringen. Nach starkem Niederschlag bohrten wir oft grosse Wassermengen an. Oder wir bohrten ins Leere, stiessen aber in der Tiefe auf mächtige Steine, die das ganze Bohrgerät durchrüttelten. Derartige Projekte unter schwierigen Bedingungen meistern nur ausgezeichnete Bohrspezialisten.

Neben der Logistik helfen Helikopter auch bei Betonarbeiten mit. Dazu hängt man den Beton in kleinere Kübel und bringt ihn so ein. Für einen Kubikmeter Baustoff sind 3 Rotationen nötig. Eine heikle Aufgabe, denn schlechtes Wetter oder starker Wind können die Arbeit jederzeit unterbrechen.